Oft kommt die Frage auf, was tun, wenn man mit einem Hund in Urlaub fährt, der mit BARF gefüttert wird. Da bei mir der Hund immer mit in Urlaub fährt, stand ich auch schon vor diesem „Problem“, das sich dann jedoch als nicht vorhanden herausstellte.
Viele Hundebesitzer fahren in Ferienhäuser/-wohnungen, die mit Kühlmöglichkeiten ausgestattet sind. So kann man gefrorenes/frisches Futter von Zuhause mitnehmen (normale Tiefkühlbox oder eine mit Stromanschluss fürs Auto) und ganz normal weiterfüttern. Die benötigten Zusätze kann man sich vorher für die Urlaubszeit abwiegen/abmessen und nur die benötigte Menge mitnehmen.
Eine andere Alternative wäre, sich zu informieren, wo man in der Urlaubsregion BARF-Zutaten einkaufen kann. Es gibt immer mehr BARF-Läden, so dass das oft gut machbar ist. Doch auch ohne BARF-Laden kann man z.B. im Supermarkt oder beim Metzger einkaufen. Rinderhackfleisch, -gulasch oder Suppenfleisch bekommt man in der Regel überall. Ebenso Puten- oder Hühnchenfleisch. Viele Supermärkte haben auch Innereien im Angebot, zum Teil frisch oder auch als Tiefkühlware z.B. Rinderleber, Rindernieren, Geflügelleber, Geflügelherzen. Auch Putenhälse oder Hühnerhälse gibt es in manchen Supermärkten, falls nicht, kann man normalerweise aber Hühnerflügel oder -beine finden, so dass auch die Versorgung mit rohen fleischigen Knochen gut zu bewerkstelligen ist. Gemüse und Obst zu kaufen ist natürlich gar kein Problem. Falls keine Möglichkeit vorhanden ist, dieses roh zu pürieren, kann man es kochen und gut zerquetschen. Auch ein Gemüsegläschen für Babys kann mal verwendet werden. Wenn im Urlaub die Zusammensetzung nicht ganz perfekt ist, schadet das einem Hund nicht. Die meisten Nährstoffe müssen nur über einen Zeitraum von mehreren Wochen insgesamt in richtiger Menge zugeführt werden, da im Körper viel gespeichert werden kann.
Etwas schwieriger kann es werden, wenn man in einem Hotel Urlaub macht, doch auch hier gibt es Lösungen. In manchen Hotels, die sich als sehr hundefreundlich auszeichnen, gibt es sogar schon Tiefkühltruhen und Kühlschränke, so dass Tiefgekühltes mitgebracht und/oder eingekauft werden kann. Ist dies nicht der Fall, kann man für die Urlaubszeit auf ein gutes Dosen-/Nassfutter wechseln. Hierbei sind besonders solche empfehlenswert, die nur eine Proteinquelle enthalten. Reine Fleischdosen kann man mit fertigen Gemüsemischungen mischen oder auch mal ein Babygläschen geben. Für die meisten Hunde ist auch eine kurze Zeit ohne Gemüse/Obst kein Problem. Alternativ kann man eine Sorte Nassfutter wählen, die Fleisch und Gemüse/Obst enthält. Hier darauf achten, dass nicht nur billigere Füllstoffe wie z.B. Lunge enthalten sind, sondern auch ein guter Teil Muskelfleisch. Auch Innereien sollten vorhanden sein. An sonstigen Zusätzen sollten nicht zu viele drin sein. Gerade mit Kräutern wird leider oft etwas übertrieben. Nach dem Motto: „Wir nehmen mal alles, was wir im Kräutergarten finden – wird schon für jeden Hund was Passendes dabei sein.“
Relativ neu auf dem Markt ist eine getrocknete Fleisch-Gemüse-Obst-Mischung, die man dann in Wasser eingeweicht füttert. Selbst ausprobiert habe ich dies jedoch bislang noch nicht, daher fehlen mir die Erfahrungswerte.
Man sieht jedenfalls, es gibt viele Möglichkeiten, auch im Urlaub sinnvoll zu füttern. Es empfiehlt sich, wenn im Urlaub etwas am Futter verändert werden soll bzw. muss, dies schon vor dem Urlaub auszuprobieren, damit man sieht, wie der Hund reagiert und nicht im Urlaub mit Verdauungsproblemen zu kämpfen hat. Bei gesunden Hunden ist dies in den allermeisten Fällen gar kein Problem. Wenn ein Hund spezielle Bedürfnisse hat, z.B. aufgrund von Erkrankungen, ist etwas mehr Planung von Nöten, aber auch das ist oft gut machbar.
Den oft gehörten Tipp, im Urlaub doch von BARF auf Trockenfutter umzusteigen, würde ich hingegen nicht empfehlen. BARF und Trockenfutter sind von den Anforderungen an das Verdauungssystem sehr unterschiedlich, was oft zu Problemen führt. Zudem kommt Trockenfutter für mich persönlich nicht als Futter in Frage. (Dies zu erörtern würde weitere Seiten füllen, daher vertage ich das lieber…..)
Zusammenfassend kann man sagen, mit etwas Planung ist gesund füttern im Urlaub durchaus möglich, man kann oft sogar normal weiter barfen. Also:
BARF + Urlaub = Kein Problem, los geht’s!
In diesem Sinne wünsche ich allen Zwei- und Vierbeinern einen erholsamen Urlaub!